Wie alles begann
Die Geschichte, die uns hierher führte, nahm ihren Anfang im Jahr 2014, als wir beschlossen, Europa zu erkunden. Dazwischen lagen viele Entscheidungen, die uns zum Kitesurfen und auch nach Sizilien gebracht haben.
Die Bedingungen für Wassersport sind großartig, die Umgebung ist super abwechslungsreich. Abseits vom Kiten gibt es viele Dinge zu entdecken.
Und nicht zu vergessen: es gibt tollen Wein ;)
Wenn du mehr über unsere Reise erfahren willst, dann scroll nach ganz unten.
Carina
Meine Stärken: Ich glaub ich kann ganz gut erklären. Von meiner Ausbildung als Sozialarbeiterin bringe ich eine gehörige Portion Einfühlungsvermögen und Verständnis mit.
Was mir am Unterricht für BeginnerInnen gefällt: Du weißt, du hast der Person dein ganzes Wissen über sicheres Kiten mitgegeben. Am Ende des Kurses siehst du die SchülerInnen selbstständig ihre Runden auf dem Wasser ziehen. In dem Wissen, sie werden auch nicht-alltägliche Situationen meistern, weil du sie auch darauf vorbereitet hast. Das ist eine schöne Belohnung. Die perfekten Unterrichtsbedingungen in Lo Stagnone bzw. vor unserem Homespot sind für unsere Arbeit ein großer Vorteil. Ich habe selber erlebt, dass tiefes Wasser und Wellen einen ganz schön langen Atem bei der Ausbildung erfordern. Hier in Sizilien können AnfängerInnen ganz entspannt lernen, ohne beeinträchtigende Faktoren. Die Meisten fahren schon nach wenigen Stunden. Und wenn's doch mal ein paar Stunden länger dauert, ist das auch kein Problem. Geduld ist mein zweiter Vorname ;)
Ein weitere Leidenschaft von mir: Unterricht mit Menschen, die mit nicht so optimalen Vorerfahrungen aus einem Kiteunterricht kommen. Wenn zum Beispiel ein bißchen Angst oder Respekt vorm Kite involviert ist. Ich kenn das aus eigener Erfahrung.
Wenn man Zuversicht, Kompetenz und Vertrauen ausstrahlt und die richtigen Hilfestellungen im richtigen Tempo gibt, zeigt sich relativ schnell, wie eine Person immer selbstsicherer im Umgang mit dem Kite wird. Und dann plötzlich ganz unaufgeregt einen Wasserstart hinbekommt, die ersten Meter fährt und Freudenschreie loslässt. Das macht unheimlich Spaß, Teil von diesem Erlebnis zu sein.
Und sonst: Ausdauersport kann ich gar nicht leiden, dafür liebe ich alle Sportgeräte, die mit Wind, Wasser (auch Schnee) und Spaß zu tun haben. Seien es Kites, Wings, sowie alle möglichen Boards (Kiteboards, Mountainboards, Snowboards, Skateboards, usw) und auch Ski! Es ist doch ein Taum, wenn du deinem Körper Gutes tust und dabei noch jede Menge Spaß hast!
Lena
Meine Stärken: Ich tu unheimlich gern Schmäh führen, was sehr hilfreich sein kann am Wasser, um die Sache nicht allzu ernst zu nehmen. Was beim Kiten lernen definitiv nicht gebraucht wird ist übertriebener Ehrgeiz, Kraft und Ungeduld. Und ich weiß wovon ich spreche. Auch ich habe viel für mich durch's Unterrichten gelernt. Dieses Gelernte gebe ich nun gerne weiter.
Mit Geduld, Gefühl, viel Spass und den richtigen Tipps lernt man diesen traumhaften Sport im Handumdrehen, noch dazu mit diesen fantastischen Bedingungen, die wir hier in Sizilien vorfinden.
Auch ich unterrichte sehr gerne Menschen, die sich ihrer Sache nicht ganz so sicher sind. Es fällt mir leicht den Menschen die Angst zu nehmen und sie zu bestärken.
Es ist ein sehr erfüllender Job, der sich gar nicht nach Arbeit anfühlt. Und ehrlich gesagt, was will man mehr?
Ich bin wirklich in einer sehr glücklichen Lage.
Was gibt's Schöneres, als Abends bei einem, oder zwei kühlen Getränken zusammenzusitzen, die Sonne im Meer versinken zu sehen, über Fortschritte und lustige Momente zu plaudern und den Tag glücklich ausklingen zu lassen.
Wie alles begann
Alles begann 2014 mit dem Entschluss, unsere Wohnung aufzulösen, unsere Jobs aufzugeben und durch Europa zu reisen. Mit zwei Wintersaisonjobs im Skiort Ischgl haben wir uns ein finanzielles Polster aufgebaut, das uns zwei Sommer lang sehr unbeschwerte Reisen mit dem Wohnmobil durch Europa ermöglicht hat. Unterwegs haben wir auf einem deutschen See mit dem Windsurfen begonnen. Die weitere Reise sollte uns dann bis zur europäischen "Windhauptstadt" Tarifa führen. Dort angekommen, sind wir erst alle Surfshops abgeklappert, um für uns Gebrauchtmaterial zu finden. Was wir nicht wussten: Dort sind die Profis unterwegs und die fahren Material, das für Anfängerinnen gänzlich ungeeignet ist. Eine Woche lange haben wir versucht, Material aufzutreiben, während wir am Strand hunderte KiterInnen beobachtet haben. Windsurfer waren nur eine Handvoll zu sehen.
Irgendwann waren wir dann so frustriert, dass wir beschlossen, einen Kitekurs zu machen.
Carina hatte schon ein bisschen Vorerfahrung von einer Anfängerlektion am Neusiedlersee. Das war ungefähr 2002. Diese endete jedoch im Schilf. Was von damals im Gedächtnis blieb war großer Respekt vor dem Schirm und Überforderung. Die Sicherheitsvorrichtungen waren damals noch gänzlich anders als heutzutage.
Lena hatte ziemliche Abneigung gegenüber den vielen Schnüren. Aber die Verlockung war doch zu groß, wir überwanden unsere Vorbehalte und buchten einen Kurs.
Die erste Lektion am Strand war ja noch ganz lustig. Ab dem zweiten Tag aber endete auch hier alles im "Kampf". Hohe Wellen, starker Wind, ein zwar sehr herziger spanischer Lehrer, jedoch Unterricht auf Englisch über Walkie-Talkie. Draußen im Wasser kam über Lautsprecher ein kaum verständliches "pull left - pull right - release a few" ins Ohr. Rundherum unpackbar viele andere KiterInnen. Stress pur....
Schließlich haben wir dann zu einer deutschsprachigen Lehrerin gewechselt. Die widrigen Bedingungen blieben zwar, jedoch wurden wir von ihr auch auf der emotionalen Ebene wieder abgeholt und haben uns überwunden immer wieder rauszugehen. Danke Mariella!
Irgendwie haben wir uns dann durchgekämpft, bis wir endlich soweit waren ein Kiteboard anzuziehen. Und siehe da, mit Ach und Krach haben wir ein paar Meter auf dem Brett zurückgelegt und konnten auch wieder selbständig inklusive Material zum Strand zurückkommen.
Nach dieser Erfahrung haben wir uns den ersten Kite - einen 9er North Neo - gekauft und sind dann in den restlichen Monaten der ersten Europareise die uns bekannten Flachwasserlagunen in Spanien und Frankreich abgegrast. Höhe halten war noch ein Fremdwort, also ging Eine ins Wasser zum Üben, die Andere lief am Strand entlang, um Freundin und Material einige Hundert Meter Downwind wieder einzusammeln. Besonders groß war die Ausbeute an Wassertagen mit einem einzigen Kite allerdings nicht...
Im darauffolgenden Sommer haben wir unsere Reise komplett nach Kitespots ausgerichtet und sind zum ersten Mal auf Sizilien in Lo Stagnone gelandet. Hier haben wir nochmal Unterricht bei einer deutschsprachigen Lehrerin genommen, um Tipps zum Höhelaufen zu bekommen. Danke dafür, Leonie! Obwohl wir auch in diesem Sommer Pech mit dem Wind hatten, waren wir zumindest sehr viel zuversichtlicher mit unseren Kitefähigkeiten.
Es war auch ungefähr zu dieser Zeit, wo wir zum ersten Mal davon sprachen, dass der Beruf der Kitelehrerin ziemlich gut zu uns passen würde.
Unsere mittlerweile lieben Schweizer Freunde Thomi und Lara, die unsere Wohnmobilnachbarn auf dem Parkplatz in Lo Stagnone waren, haben uns in Anbetracht unseres Könnens ein bißchen verwundert angeschaut ;)
Das Ende des Sommers haben wir dann in Montenegro verbracht, aber auch dort fanden wir nicht besonders viele windreiche Tage vor. Schließlich haben wir all unser Erspartes zusammengekratzt und auf Anraten von Thomi & Lara einen Flug nach Brasilien gebucht.
Das war wirklich die absolut beste Entscheidung. Nach drei Monaten Brasilien, wo wir tatsächlich mit einer Ausnahme jeden Tag kiten waren, waren wir gut genug für die Kitelehrerausbildung. Die Ersparnisse reichten noch, um die Ausbildung im April 2017 am Neusiedlersee zu absolvieren und anschließend noch die Ausbildung für den Motorbootführerschein dranzuhängen. Im Mai 2017 machten wir das vom VDWS (Verband deutscher Wassersport Schulen) vorgeschriebene 100-Stunden-Praktikum bei Astrid & Rahel von Garganosurf.com, danach haben sie uns als Kitelehrerinnen übernommen. Sie haben uns wahnsinnig viel über Kiteunterricht, sowie Schulung vom Boot & Jetski beigebracht und stehen uns auch jetzt bei diversen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Danke ihr beiden!
Im Sommer 2018 sind wir schließlich als Kitelehrerinnen an die Lagune von Lo Stagnone zurückgekehrt - dorthin, wo der Traum vom neuen Leben begann. Nach einer familiär bedingten Unterbrechung (wir halfen mit, dieses Projekt aufzubauen: turnaueralm.at) und der Erkundung von verschiedenen Kitespots in Ägypten, Thailand, Philippinen und der Türkei haben wir entschieden mehrere Wochen im Jahr in Sizilien zu verbringen, um unseren KiteschülerInnen die besten Lernbedingungen in Europa zu bieten.